Work and Travel in Neuseeland
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Von Künstlern, Hippies und Schnee: Der letzte Reisemonat in Bob-The-Van

Schon wieder ist ganz schön viel Zeit vergangen und es gibt unglaublich viel zu erzählen:

Nachdem wir die wilde Fraser Island verlassen hatten, ging es ins schicke Noosa mit vielen teuren Shops und Hotels. Doch wie es sich für wahre Backpacker gehört, wurde sofort nach einer günstigen Übernachtungsmöglichkeit gesucht. Ein Ehepaar ließ uns in ihrer Einfahrt in unserem Van schlafen und so konnten wir sorgenlos Noosa erkunden. Besonders hat uns der Noosa National Park gefallen, ein rauer Küstenpark, der direkt neben der Stadt beginnt. Außerdem genossen wir den Strand und das Wiedersehen mit Christy. Mit ihr sind wir schon zuvor ein paar Tage zusammen gereist. Auch jetzt schloss sie sich uns für die Strecke bis Brisbane wieder an.

Wandern im Noosa Nationalpark

Unterwegs schauten wir uns die Sunshine Coast an, eine Region mit endlosen Stränden und dichter Bebauung. Sooo spannend war es zwar nicht, aber die gute Infrastruktur am Strand mit Klos und öffentlichen Grills wussten wir natürlich zu schätzen :)

Besser haben uns allen die Glasshouse Mountains gefallen. Diese Berge ähneln eher riesigen Felsen und bieten tolle Klettersteige und spektakuläre Ausblicke.


In Brisbane mussten wir uns leider von Christy verabschieden, denn für sie ging die Reise weiter nach Europa.

Dafür durften wir Janniks Freund Paul vom Flughafen abholen. Einen Monat lang begleitete er uns bis nach Melbourne. Zunächst einmal couchsurften wir gemeinsam bei Travis in Brisbane. Travis ist ein Vollblut-Künstler, der bisher jedoch von einem Nebenjob lebt, 4-Dollar Wein schätzt und mit seinen Couchsurfern bis spät in die Nacht redet und Karten spielt, obwohl er am nächsten Morgen arbeiten muss. Wir wählten ihn einstimmig zum besten Couchsurfing-Host des Jahres :) Am letzten Abend begleiteten wir ihn zu seiner neuesten Vernissage, was ein wunderbarer Abschluss unseres Besuches war.

Brisbanes künstlicher Strand mitten in der City

Fünf Tage waren wir bei Travis hängen geblieben, weshalb wir dann auch schnellstens Strecke machen mussten. Bis Melbourne waren es noch 2000km…

Einen Tag verbrachten wir an der berühmten Goldcoast, wo sich Wolkenkratzer hinter Surfstränden auftürmen. Schon verrückt, was der Mensch sich so ausdenkt!

Die perfekte Kulisse für ein Schoko-Eis

Umso tiefenentspannter erschien uns dann am nächsten Tag das kleine Nimbin. Dieses Hippie-Dorf in den Bergen besteht aus süßen, alten Shops, die Batik-Shirts, Schmuck und Räucherstäbchen verkaufen. Die Menschen sind vermutlich alle etwas benebelt, aber so freundlich, dass man sich gleich wohl fühlt.

Und ganz ähnlich kam uns auch die Stimmung im größeren Byron Bay an der Küste vor. Byron ist vielleicht etwas weniger hippie, weil es zu einer bekannten Touristen-Destination geworden ist, hat aber coole Surf-Town Vibes und eine wunderschöne Küste mit Leuchtturm und Wanderweg.

Nach diesen schönen Tagen waren wir erst einmal viel am fahren. Zwei Stops gönnten wir uns in den traumhaften Dorrigo- und Myall-Nationalparks. Der Erste bot dichten, hohen Regenwald in einer Region, die schon seit Australiens Abspaltung vom Urkontinent mit Regenwald bedeckt ist. Der Myall-Nationalpark ist hingegen an der Küste, wo riesige Süßwasserseen nur 200 Meter hinter einem wilden, menschenleeren Pazifikstrand liegen. 

Und dann plötzlich waren wir auch schon in Sydney! Was für eine Stadt! Schon bei Nacht über die Harbourbridge hereinzufahren, umgeben von der glitzernden Skyline, war atemberaubend.


Am nächsten Morgen ließen wir uns einfach durch die Innenstadt treiben, durch Straßenschluchten, schicke Shoppingmalls und den Botanischen Garten zum weltberühmten Operahouse. Und ja, es ist tatsächlich so schön, wie man es sich vorstellt. Dass dort abends auch noch eine Light Show stattfand, war eine tolle Überraschung und ein krönender Abschluss.

Ein Gruppenfoto am Opernhaus durfte natürlich nicht fehlen

Den nächsten Tag ließen wir entspannt angehen, schlenderten über die Harbourbridge, genossen den Ausblick und fuhren dann mit einem Boot durch den Hafen zum Strand.


Uns alle hat Sydney sehr beeindruckt, für mich ist es vielleicht sogar die schönste Stadt, die ich bisher gesehen habe. Der Hafen voller Segelboote, die wunderschöne Architektur und die Möglichkeit, direkt am Rande der Innenstadt zu surfen, geben Sydney eine einzigartige Ästhetik und Lebensqualität.

So ließen wir die Stadt nur ungern hinter uns.  Doch auch die Blue Mountains, die sich im Westen auftürmen, sind eine Reise wert.

Schockierend war allerdings der Temperatursturz: Statt der 25°C in Sydney waren es tagsüber noch 6°C und abends fing es an zu schneien!

In Canberra war es nicht besser, denn auch die Hauptstadt liegt in den Bergen. Zum Glück gibt es aber viele beheizte Museen und natürlich das Parlament, sodass wir den Tag nicht draußen verbringen mussten. Wir konnten erst kostenlos an einer Führung im Parlament teilnehmen und dann auch bei einer Sitzung zuschauen. Und die war wirklich unterhaltsam! Mit nur einem Sitz Mehrheit und einer sehr aktiven, lauthalsigen Opposition kam der Prime Minister schon etwas in Bedrängnis…

Auch wenn Canberra sehr an ihrem Image arbeitet und viel Interaktion mit Politik und Geschichte bietet, erschien mir die Planstadt als Hauptstadt Australiens fragwürdig. Sie kennt weder die Mentalität der Farmer des Outbacks, noch die der Städter an der Küste. Alle Einwohner leben hier, um in den Museen oder der Politik zu arbeiten, australischen Life-Style spürt man hier jedoch gar nicht. Es war aber auf jeden Fall sehr interessant, die Stadt kennenzulernen!

Auf dem Weg nach Melbourne stoppten wir bei einer kleinen Stadt, wo man kostenlos mit der Fähre auf eine Insel voller Koalas fahren konnte. Diesen Geheimtipp hatte uns eine Mitarbeiterin in einer Touristen-Information gegeben, und es hat sich wirklich gelohnt, ihrem Rat zu folgen: In jedem Baum saß ein Koala!


Ein letztes Mal vor Melbourne machten wir Halt bei der Wilson Promotory, einer Halbinsel, die vor langer Zeit zur Landbrücke nach Tasmanien gehörte. Und die Landschaft war wirklich ein bisschen, wie man sich auch Tasmanien vorstellen würde. Grün, mit rauer Küste, Bergen, dichtem Wald, Regen, Wind, Kälte und jede Menge Wildlife. Hier konnten wir unseren ersten (und einzigen) Emu beobachten!

Als der Regen dann aber zu aggressiv wurde, hüpften wir schnell wieder in den Van und fuhren die letzten 200 Kilometer nach Melbourne.

Von unseren dortigen Erlebnissen und dem Rest unserer Reise wird euch bald Jannik berichten.

Liebe Grüße,

Vera

Jannik & Vera

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