Der Milford Track - Vorbereitung, Etappen, Tipps & Tricks
Wandere auf den Spuren der ersten europäischen Entdecker.
Auf einen Blick
- Intro
- Step 1 - Die Vorbereitung
- Step 2 - Die Wanderung
- Sonstiges - Ich brauche Hilfe
- Oft gestellte Fragen
Nils (Team KiwiQuest)
Neuseeland zu Fuß erkunden ist nicht nur die günstigste, sondern auch die wohl spektakulärste Variante. Das Department of Conservation hat die beliebtesten Wanderungen unter den Great Walks zusammengefasst. Wir stellen dir heute den Milford Track vor, eine der schönsten Strecken der Welt.
Also: Ausrüstung anziehen und los gehts!
Du wirst es nicht bereuen!
Intro
Mein erster Eindruck
Für uns war der Milford Track eine echte Herausforderung. Keiner von uns ist vorher viel gewandert und die richtige Ausrüstung hatten wir auch nicht dabei.
Aber hey, wir haben’s gewagt und es hat sich geloht.
Auch wenn die Wanderung ultra anstrengend war und so einiges schief ging: Wir würden es wieder tun. Der Milford Track war einfach ein super Abenteuer für uns.
Step 1 - Die Vorbereitung
Wichtig zu wissen: Die Route ist kein Rundgang. Der Mildford Track ist ein Viertagesmarsch, auf dem täglich nur 40 Leute zugelassen werden. Gute Planung und ein guter Rucksack ist also ein absolutes Muss!
Die Etappen
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Step 1 Glade Wharf Dauer: ca. 1,5 Stunden | Schwierigkeit: Leicht
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Step 2 Clinton Hut Dauer: ca. 6 Stunden | Schwierigkeit: Mittel
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Step 3 Mintaro Hut Dauer: ca. 7 Stunden | Schwierigkeit: Schwer
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Step 4 Dumpling Hut Dauer: ca. 5,5 Stunden | Schwierigkeit: Mittel
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Step 5 Sandfly Point Geschafft!
Die Strecke
Der Milford Track gilt als eine der schönsten Wanderungen der Welt und erstreckt über 53,5 Kilometer. Unterwegs kannst du majestätische Gletscher und uralte Regenwälder bestaunen und erlebst rauschende Wasserfälle im Fjordland Nationalpark hautnah. Los geht’s am Lake Te Anau, übernachtet wird über 4 Tage in vorgebuchten Huts.
Anmerkung:
Wie fühlt sich der Weg an?
Wir wollen nicht zu viel verraten, aber einige Abschnitte sind echt tough. Ziemlich genau so. Wir sind abends ziemlich schnell in unsere Betten gefallen. Puh!
Die Planung
Das wichtigste, was du für den Milford Track beachten musst, ist die Buchung. Wir empfehlen den Great Walk aus Sicherheitsgründen auf jeden Fall in den Sommermonaten zu absolvieren und da ist eine Buchung unumgänglich.
Buchung
Plane früh, denn der Track ist oft schon Monate im Voraus ausgebucht.
Buche dich unbedingt vorab in ein Hut ein, sonst wirst du auf dem Track nicht zugelassen. Huts kosten $70 pro Nacht pro Person (Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren sind kostenlos).
Die Tickets buchst du ganz einfach online und holst sie vor Beginn deiner Wanderung im Besucherzentrum in Te Anau ab.
Transport
Du kannst den Milford Track nur in eine Richtung laufen. So kommst du wieder zum Start.
Du kannst jemanden dafür bezahlen, dein Auto zum Ziel zu bringen (car relocation), oder schnappst dir Bus, Wassertaxi und Boot.
Mit dem Bus kommst du von Te Anau bis Te Anau Downs. Von dort nimmst du das Boot zum Glade Wharf, wo der Milford Track offiziell beginnt.
Per Boot gehts am Ende von Sandfly Point nach Milford, und per Bus zurück nach Te Anau.
Wetter
Rechne damit, dass sich das Wetter im Fjordland blitzartig ändern kann.
Eine wasserfeste Regenjacke ist Pflicht, ebenso festes Schuhwerk und Sonnencreme.
Hol dir vorab aktuelle Wettermeldungen ein und halte dich an Verhaltensregeln und Sicherheitshinweise von DOC.
Anmerkung:
Verpflegung und Müll
Zur Verpflegung gibt es folgendes zu beachten:
Wasser
Wasser kannst du in den Huts aufkochen und in Flaschen abfüllen. Du solltest pro Tag mindestens 3 Liter einplanen. Es gibt unterwegs keine Auffüllstationen für Trinkwasser.
Proviant
Du hast während des Walks keine Möglichkeit, Proviant zu kaufen. Nimm dir also ausreichend zu essen mit! Wir empfehlen energiehaltige Snacks wie Obst, Muesliriegel, Nüsse oder Brot. Pack am besten für 5 Tage ein, für den Notfall.
Müll
Neuseeland arbeitet hart daran, sein grünes Image zu erhalten. Bitte trage deinen Teil dazu bei und nimm alles mit, egal ob Plaste, Papier oder Essensreste. Es gibt unterwegs keine Mülleimer.
Weitere Infos
Mehr Informationen zur perfekten Planung deiner Wanderung bekommst du beim New Zealand Mountain Safety Council.
Anmerkung:
Empfohlene Ausrüstung
Als zusätzliche Hilfestellung, hier nochmal eine Auflistung Dingen, die du dabei haben solltest:
- festes Schuhwerk, am besten Wanderschuhe, da das Terrain bisweilen sehr uneben ist
- deine Tickets und offiziellen Track Guide (bekommst du im Te Anau Besucherzentrum)
- Geschirr, Besteck und Kochutensilien (nicht im Hut verfügbar)
- mehrere Schichten warme Sachen (Fleece, Wolle, Thermals)
- Sandalen oder Flip Flops (keine Schuhe im Hut erlaubt)
- wasser- und winddichte Regenjacke und Hosen
- Ohrenstöpsel (Vorsicht, Schnarcher im Hut!)
- Sonnenbrille und Sonnencreme
- ausreichend Proviant für 5 Tage
- Hut/Mütze und Handschuhe
- Rucksack mit Regenhülle
- Handy für Notfälle
- Übersichtskarte
- Taschenlampe
- Erste Hilfe Set
- Insektenspray
- Schlafsack
- Kamera
Jetzt geht's los
Das wars auch schon mit Routenplanung und Vorbereitung.
Jetzt kann die Wanderung endlich beginnen!
Ready for it? Yeah!! Let’s go!
Step 2 - Die Wanderung
Highlights gibt es so einige. Unsere Lieblinge wollen wir dir hier kurz vorstellen. Wenn hier ein absolutes Highlight noch fehlt, schreib es bitte in die Kommentare dazu. Dann nehmen wir es mit in der Artikel auf.
Etappe 1 - Glade Wharf zur Clinton Hut
Der erste Tag ist mega “cruisy”. Du beginnst den Milford Track mit einer rund einstündigen Bootsfahrt von Te Anau Downs. Nach einem gemütlichen Spaziergang am Fluss entlang, gelangst du schließlich zur Clinton Hütte.
Hier verbringen alle Wanderer die erste Nacht. Wenn du am späten Nachmittag noch Lust auf einen Ausflug hast, kannst du mit dem DOC Ranger eine kurze geführte Wanderung durchs angrenzende Feuchtbiotop vereinbaren. Ansonsten heißt Füße hoch und Seele baumeln lassen, und reichlich Kraft tanken für Tag 2.
Etappe 2 - Clinton Hut zur Mintaro Hut
Heute näherst du dich unaufhaltsam dem berühmten Mackinnon Pass und kannst nach einem kurzen Anstieg auch den ersten Blick erhaschen. Folge dem Clinton Fluss bis zur Quelle, dem Lake Mintaro.
Dann vorbei an den Hirere Fällen und mitten durchs Clinton Valley. Lass dich von steilen Felswänden beeindrucken, die majestätisch zu beiden Seiten des Tals hervorragen. Voll schön!
Etappe 3 - Mintaro Hut zur Dumpling Hut
Heute wirst du deine Beinmuskeln so richtig in Schwung bringen, denn auf gehts zum höchsten Punkt des Tracks, dem 1154 Meter hohen Mackinnon Pass Shelter. Ruh dich unterwegs ruhig ein bisschen aus.
Das Denkmal zu Ehren des Entdeckers Quntin McKinnon eignet sich dazu perfekt. Von hier aus hast du atemberaubende Sicht auf den Lake Mintaro und den Clinton Canyon.
Die zweite Hälfte des Tages ist etwas entspanner, denn es geht stetig bergan durch die alpine Landschaft bis ins Tal hinunter.
Anmerkung:
Umweg Sutherland Falls
Unterwegs passierst du zahlreiche Wasserfälle und kannst einen 1,5-stündigen Umweg zu den Sutherland Falls einlegen, der sich wahrlich lohnt. Die Sutherland Falls sind äußerst imposant und definitiv die Mühe wert. Sie ergießen sich über 3 Plattformen aus fast 600 Metern Höhe in die Tiefe.
Etappe 4 - Dumpling Hut zum Sandfly Point
Der letzte Tag führt dich entlang des Arthur Flusses zu einem historischen Bootshaus am Lake Ada. Atme einmal tief durch an den imposanten Mackay Falls und bestaune die handgeschlagenen Rockformationen am Flussufer.
Die letzten 3 Kilometer mögen wenig eindrucksvoll erscheinen, doch der breite Weg an dieser Stelle wurde tatsächlich von Strafgefangenen zwischen 1890 und 1892 erstellt. Ihnen verdankst du den komfortablen Ausklang des Milford Tracks, ehe es per Boot durch den Milford Sound zurück zum Sandfly Point geht.
Geschafft!
Und das war‘s! Du hast es geschafft. Zeit für eine wohlverdiente Pause. Wir hoffen, die Wanderung war ein schönes Abenteuer für dich. Schreib uns gerne mal in die Kommentare, wie deine Erfahrungen waren.
Wir freuen uns!
Sonstiges - Ich brauche Hilfe
Könnt ihr mich tragen? Nein! Grrr! Bei der Wanderungen selbst können wir dir natürlich nicht helfen. Aber wir haben einen feinen Download zum ausdrucken und mitnehmen für dich. Später wird das zu einer schönen Erinnerung!
Oft gestellte Fragen
Was andere KiwiQuester so wissen wollten...
User-Frage:
Wie sind die Huts eingerichtet?
In der Saison zwischen Oktober und April findest du in den Hütten eigentlich alles, was du brauchst. Betten mit Matratze im Gemeinschaftsschlafraum, Wasservorräte, Toiletten und Waschbecken mit kaltem Wasser. Aufs Duschen musst du während der Wanderung leider verzichten.
Auβerdem sind die Huts mit Kochutensilien und Solarpower ausgestattet und ein Ranger vom Department of Conservation ist jederzeit vor Ort, um dich über eventuelle Streckensperrungen, Wetterwarnungen und andere Hindernisse zu unterrichten und dir im Notfall zur Hilfe eilen zu können.
User-Frage:
Zu welcher Jahreszeit lohnt sich die Wanderung am ehesten?
Den Milford Track solltest du auf jeden Fall in der Hauptsaison zwischen Mitte Oktober und Ende April machen. Auβerhalb dieser Zeit sind Teile des Weges schwer bis gar nicht zugänglich und Schneelawinen sowie Überflutungen machen deine Wanderung eher zu einem Sicherheitsrisiko.
In der Hauptsaison musst du alle Huts vorbuchen, diese sind dann aber auch vollkommen ausgestattet mit einem Gasofen und werden von DOC Mitarbeitern betreut.
Hier gibts die Broschüre zum Milford Track kostenlos als Download.
User-Frage:
Was passiert, wenn ich länger als geplant für die Strecke brauche?
Der Track ist so angelegt, dass du ihn auf jeden Fall in der vorgegebenen Zeit schaffst. Dein Ziel ist jeden Tag eine Hütte, in der du alles findest, was du für die Nacht brauchst.
Sollte dir unterwegs etwas passieren, bist du in der Hauptsaison gut dran. Denn dann sind zahlreiche andere Wanderlustige unterwegs, um dir zu helfen. Im Notfall findest du unterwegs Unterstände beispielsweise bei Unwettern. Nimm auf jeden Fall ein Handy mit, um im schlimmsten Fall jemanden von deiner Situation zu unterrichten.
Wie gehts weiter?
Wanderungen
Wir wünschen dir ein super Abenteuer!
Welcome to Team KiwiQuest!
Team KiwiQuest
🔥 Beliebt: Camper-Presale➜ Dein Camper für NZ
Hallo! Meine Frau und ich liefen den Milford Track im November 2018. wir hatten echt Glück mit dem Wetter. Wir hatten lediglich am zweiten Tag etwas Nieselregen. Die Selbstversorgerhütten sind funktional eingerichtet. Das mitgebrachte Essen konnten wir uns mittels Gaskochern zubereiten, während die Ranger spannende Geschichten erzählten. Die Ranger passten auch auf, dass wir nicht zu lange schliefen :-). So gegen 9 Uhr hatten auch die letzten, zu denen wir uns zählten, das Camp zu verlassen. Die Tour stufe ich als nicht schwer ein. Diese ist ohne Anstrengung zu bewältigen, auch der Mackinnon Pass. Das einzige störende an der Tour waren die vielen Sandfliegen. Eine entspannte Pause an einem Wasserlauf war kaum möglich. Da die Sandfliegen sehr langsam fliegen ist das einzige probate mittel außer Spray die ständige Bewegung. Die Tour war schön, ich stufe diese persönlich nicht als eine der schönsten Touren weltweit ein. Da bin ich schon weitaus beeindruckendere Touren gelaufen. Das ist sicherlich auch Geschmacksache.
Hallo! Meine Frau und ich liefen den Milford Track im November 2018. wir hatten echt Glück mit dem Wetter. Wir hatten lediglich am zweiten Tag etwas Nieselregen. Die Selbstversorgerhütten waren funktional eingerichtet. Das mitgebrachte Essen konnten wir uns mittels Gaskochern zubereiten, die Ranger während die Ranger spannende Geschichten erzählten. Die Ranger passten auch auf, dass wir nicht zu lange schliefen :-). So gegen 9 Uhr hatten auch die letzten, zu denen wir uns zählten, das Camp zu verlassen. Die Tour stufe ich als nicht schwer ein. Diese ist ohne Anstrengung zu bewältigen, auch der Mackinnon Pass. Das einzige störende an der Tour waren die vielen Sandfliegen. Eine entspannte Pause an einem Wasserlauf war kaum möglich. Da die Sandfliegen sehr langsam fliegen ist das einzige probate mittel außer Spray die ständige Bewegung. Die Tour war schön, ich stufe diese persönlich nicht als eine der schönsten Touren weltweit ein. Da bin ich schon weitaus beeindruckendere Touren gelaufen. Das ist sicherlich auch Geschmacksache.