Durch richtiges Verhandeln jede Menge Geld sparen
Eine wichtige Fähigkeit für unser tägliches Leben ist das Verhandeln mit anderen Menschen. Und Neuseeland ist der perfekte Ort um effektives Verhandeln zu lernen.
Auf einen Blick:
- Richtig Verhandeln = Win-Win
- Mache nie das erste Angebot
- Nimm nie das erste Angebot an
- Nutze Überreaktion
- Frag nach mehr als du erwartest
- Verstehe deinen Gegenüber
- Verhandeln verpflichtet zu nichts
Wenn wir ans Verhandeln denken, denken wir zuerst an aalglatte Vertreter und schwere Geschäftsmänner mit Zigarre. An riesige Summen Geld, unfaire Tricks und rücksichtsloses Verhalten.
Was aber die meisten nicht wissen: Verhandeln spielt eine zentrale Rolle im Leben eines jeden von uns.
Das glaubst du nicht?
Dann haben wir eine Frage für dich.
Kommen dir folgende Sätze evtl. bekannt vor?
- “Ich möchte, dass du spätestens um 11 Uhr zu hause bist.”
- “Wenn du den Rasen mähst bekommst du 20 Euro.”
- “Noch 5 Minuten, dann beenden Sie bitte Ihre Pause.”
Wir alle verhandeln jeden Tag. Mit Familie, Freunden oder völlig Fremden. Die meisten Menschen befassen sich jedoch kaum mit dem Thema und effektives Verhandeln steht nur auf wenigen Lehrplänen.
Neuseeland war für uns der perfekte Ort uns diese Fähigkeit einmal genauer anzuschauen. Dabei war das Buch “The Secrets of Power Negotiating” von Roger Dawson eine echte Goldgrube. Was wir gelernt haben geben wir gerne an dich weiter.
Was richtiges Verhandeln bedeutet
Richtiges Verhandeln versucht sogenannte Win-Win-Situationen zu schaffen. Also Situationen in denen beide Parteien das Gefühl haben ein erfolgreiches Geschäft gemacht zu haben.
Das erste Angebot
1. Mache nie das erste Angebot
Lass deinen Gegenüber stets das erste Angebot machen. Indem du das tust lässt du ihn zunächst gegen sich selbst verhandeln.
Nutze dazu Sätze wie:
- “Was ist Ihr günstigstes Angebot?”
- “Wieviel bekommst du dafür?”
- “An welchen Stundenlohn dachten Sie da?”
2. Nimm nicht sofort das erste Angebot an
Selbst wenn das erste Angebot besser ist als erwartet, solltest du es nicht sofort annehmen. In der Regeln kannst du davon ausgehen, dass dein Gegenüber mit seinem ersten Angebot stets etwas mehr verlangt als er eigentlich hofft zu bekommen.
Als kleine Randnotiz:
Bist du absolut zufrieden ist es natürlich auch kein Problem zuzuschlagen. Damit hättest du eine Win-Win-Situation erschaffen und somit schon erfolgreich verhandelt.
3. Überreaktion
Deine Reaktion auf das erste Angebot kann viel ausmachen. Durch das sogenannte “Flinching” kannst du deinen Gegenüber ganz einfach ein weiteres mal gegen sich selbst verhandeln lassen.
Vergleiche folgende Konversationen:
Ohne Überreaktion bzw. “Flinching”
- Du: “Wie viel willst du für das Auto?”
- Gegenüber: “Ich dachte da an 3000 Dollar.”
- Du: “Klingt ganz fair. Ist das dein bestes Angebot?”
- Gegenüber: “Hmm, ja, ich denke das ist fair.”
Mit Überreaktion bzw. “Flinching”
- Du: “Wie viel willst du für das Auto?”
- Gegenüber: “Ich dachte da an 3000 Dollar.”
- Du: “WAS??! 3000 Dollar? Puuh… Ist das dein bestes Angebot?”
- Gegenüber: “Hmm, naja, 2800 wären vielleicht auch okay.”
Um die Technik in die Tat umzusetzten gehört etwas Mut dazu. Oft hat man das Gefühl, man mache sich damit lächerlich. Für 200 Dollar in unter 10 Sekunden sind wir aber gern bereit uns ab und zu mal lächerlich zu machen.
4. Frag nach mehr als du eigentlich erwartest
Wenn du das Auto nun aber statt für 2800 Dollar für 2500 Dollar kaufen möchtest sollte dein erstes Angebot wesentlich niedriger sein.
Fragst du beispielsweise zunächst nach 2200 Dollar erschaffst du dir damit:
- einen Verhandlungsspielraum von 400 Dollar
- die Chance das Auto günstiger als erhofft zu bekommen
- die Ausgangssituation für eine Win-Win-Situation
Lässt du dich nach einigem hin und her von deinem Gegenüber auf 2350 Dollar handeln bekommst du das Auto noch für ganze 150 Dollar weniger als du eigentlich wolltest. Gleichzeitig gibst du deinem Gegenüber das Gefühl besonders gut verhandelt zu haben und schaffst so die angestrebte Win-Win-Situation.
Deinen Gegenüber verstehen
1. Das eigentliche Ziel erkennen
Obwohl wir alle beim Verhandeln zuerst ans Geld denken, steht nicht immer das finanzielle Ziel im Vordergrund.
Jemand der sein Auto verkauft muss dies nicht unbedingt tun um Geld zu verdienen. Vielleicht braucht er das Geld, um ein krankes Haustier beim Tierarzt operieren zu lassen. Das eigentliche Ziel ist also die Gesundheit des Haustieres.
In dieser Situation könntest du ein sehr niedriges Angebot machen. Gleichzeitig bietest du an die Tierarztkosten zu übernehmen und das Tier mit dem Besitzer zum Tierarzt zu fahren.
2. Die Vorteile der Vorteile
Grundsätzlich solltest du stets die sogenannten “Vorteile der Vorteile” aufzeigen, wenn du jemanden von etwas überzeugen willst.
Was sind die “Vorteile der Vorteile?”
Beispiel 1:
Angenommen du verkaufst Schrauben, die durch ihre spezielle Bauweise besonders fest in der Wand sitzen.
Vorteil:
“Diese Schrauben halten besonders fest in der Wand.”
Vorteil des Vorteils:
“Diese Schrauben halten besonders fest in der Wand. Dadurch können Sie endlich Ihre großen und schwere Familienfotos aufhängen.”
Beispiel 2:
Angenommen du möchtest eine Auto von einem Backpacker kaufen.
Vorteil:
“Ich würde das Auto heute kaufen.”
Vorteil des Vorteils:
“Ich würde das Auto heute kaufen. Dadurch könntest du dir die lange Weitersuche sparen und bist die Gefahr los, dass du das Auto nicht los wirst.”
Es hilft, wenn du vorher oder im Gespräch so viel wie möglich über deinen Gegenüber herausfindest.
Wenn Win-Win nicht klappt
Du solltest niemals vergessen das eine Verhandlung nicht zum Kauf verpflichtet. Gelegentlich kommt es vor, dass sich keine Win-Win-Situation herstellen lässt. Sollte dir das passieren musst du dich nicht zum Kauf verpflichtet fühlen, denn eine Situation in der du oder dein Gegenüber als “Verlierer” herausgeht ist keine Option.
Was also tun?
Stattdessen entsteht eine No-Deal-Situation. Also eine Situation in der kein Geschäft zustande kommt. Das ist vollkommen in Ordnung. Die Fähigkeit in solchen Situationen “Nein” sagen zu können ist ein wichtiger Teil guten Verhandelns.
Viel Spaß beim Verhandeln
Immer und jederzeit richtiges Verhandeln zu üben macht jede Menge Spaß. Du musst nur einmal anfangen. Wir haben durch diese Tricks zum Beispiel etwa 200 Dollar bei einer Hotel-Buchung gespart. Das Gespräch hat nur 15 Minuten gedauert. Ganz netter Stundenlohn, was?
Natürlich gibt es noch jede Menge weitere Tricks zum Verhandeln zu lernen. Dafür gibt’s weiter unten unsere Buchempfehlung.
Wir haben auf unserer Reise eifrig Verhandeln geübt, eine Menge Geld gespart und was am wichtigsten ist: Die Fähigkeit mit nach Hause genommen.
Buchempfehlung:
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The Secrets of Power Negotiating
Durch ein paar Tricks aus diesem kleinen Buch haben wir beispielsweise auf unserer Reise 200 Dollar in 15 Minuten gespart.
Wir behaupten: Wenn du auf deiner Reise auch nur einen Tipp aus diesem Buch erfolgreich einsetzt hast du den Kaufpreis wieder drin.
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Hörbuch
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Buch
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🔥 Beliebt: Camper-Presale➜ Dein Camper für NZ
Vielen Dank für die super Tipps – richtig coole Seite, um sich umfangreich zu informieren! :)
Zu dem Verhandeln hab ich aber noch eine Frage: Wann und wo soll/ darf man denn in Neuseeland überall so verhandeln? Ich hätte zb. gedacht, dass es bei einem Hotel/Hostel eher unüblich oder gar unangebracht sei…
Hi Alicia,
Haha, ja, das mit dem Verhandeln ist sone Sache… man kommt sich dabei oft richtig komisch vor. Grundsätzlich kannst du es aber überall versuchen. Wenns nicht klappt bezahlt man halt den normalen Preis. (was auch keine Schande ist)
Wenn ich vier Tage in einem Hostel buchen möchte, würde ich wahrscheinlich sagen, dass ich nur einen Tag bleiben möchte, es mir aber so gut in der Stadt gefällt, dass ich evtl. vier Tage bleiben würde. Obs da einen Rabatt gäbe, weil wenig Geld usw. :D
Wenns nicht klappt habe ich ja nichts verloren. Man muss es halt etwas üben. ^-^
Hope that helps!
Einfach nur toll eure Seite!Ich bin froh sie gefunden zu haben! Gut aufgebaut und alle Informationen gut und knapp erklärt!
Macht nur weiter so!
Hi Katrin,
tausend Dank fürs tolle Kompliment! :-) Wir werden uns natürlich auch weiterhin Mühe geben!
Hehe, das Buch hatte ich mir auch vor ein paar Jahren in Malaysia gekauft, dementsprechend kamen mir die Tipps durchaus bekannt vor. Super Zusammenfassung der wichtigsten Tipps.
Gerade die Möglichkeit und Sichtweise auf den “No-Deal” gibt einem eine gewisse Gelassenheit, finde ich.
Haha, hey Jonas. Witziger Zufall. :-) Du hast völlig recht. Irgendwie ist einem das vorher garnicht klar. Danke fürs Kompliment! :-)